Besonderheiten

Neben den verschiedenen Fresken im Inneren des Hauses und auf den Außenwänden zählen die bemalten Backsteine an der Wohnzimmerdecke zu den absoluten Besonderheiten des Torre. Eine solche architektonische Deckengestaltung findet man nur sehr selten. Ganz ungewöhnlich sind die Darstellungen von Tieren und Menschen, von Ornamenten, Inschriften und Zahlen, die die Wohnzimmerdecke schmücken. Die Ausführung ist sehr einfach und erinnert an naive Malerei. Sie  legt nahe, dass der Künstler sich von der ländlichen Kultur Cecinos inspirieren ließ. Vermutlich hat er den Torre selbst dargestellt, denn es finden sich mehrere Abbildungen, die ein schmales, hohes Gebäude zeigen.

Während die Jahreszahlen als 1522 gelesen werden müssen und neben der Zahl 1604 auf der Außenwand und 1733 auf dem Fresko im Wohnzimmer eine Datierung ermöglichen, bleiben die Schriften auf den Backsteinen rätselhaft. Auch der Kontakt zu verschiedenen Experten in Italien und Deutschland hat keine Klarheit gebracht. Da bestimmte Buchstabenfolgen in einer 5er-, 6er- oder 7er-Gruppe häufig wiederkehren und sehr klar geschrieben sind, erwecken sie den Eindruck, dass eine Botschaft vermittelt werden soll und es sich nicht um Ornamente handelt. Das Entzifferungsproblem besteht darin, dass die lateinischen Buchstaben im Laufe der Jahrhunderte sich lokal sehr unterschiedlich entwickelt haben und nicht immer so zu lesen sind wie wir es heute tun. Zum anderen ist nicht klar, in welcher Sprache geschrieben wurde, ob es sich um Abkürzungen, um Begriffe oder Namen handelt.

Auf einem Backstein ist zweifelsfrei ein Name geschrieben. Es könnte der Name des Handwerkers oder Künstlers sein, der die Decke geschaffen hat: Mo. Agnotto oder Agnollo.

Die Hausfassade

Bemalte Deckensteine